Brand eines Mehrfamilienhauses
In den Abendstunden des 8.3.2017 wurde unsere Wehr kurz nach 19 Uhr zu einem Brand in der Heinrich-Heine-Straße alarmiert. Bereits zu diesem Zeitpunkt war den Kameraden klar, dass es sich um ein Mehrfamilienhaus handelte. Bei der Anfahrt zum Einsatzort konnten die Kameraden des ersten Fahrzeuges Rauchschwaden in Höhe der ehemaligen Poliklinik/Neue Siedlung sehen.
Spätestens jetzt war allen klar, dass dies ein physisch sowie psychisch harter Einsatz werden wird. Als primäre Maßnahme war natürlich die Menschenrettung zu setzten. Es gab insgesamt 17 Wohnungen zu evakuieren. Die Wohnblöcke, welche bereits zu DDR Zeiten erbaut wurden, sind glücklicherweise durch eine sogenannte Brandwand getrennt. Es gibt also in diesem einen Wohnblock zwei Eingänge und der Block selbst ist innerlich durch die Brandwand getrennt. Leider geht diese Wand nur bis zur obersten Wohnung. Das Dachgeschoss hat diese Wand nicht mehr. Die Leitstelle Mansfeld Südharz hatte neben der OF Röblingen die Wehren aus Erdeborn/Lüttchendorf, Hornburg, Wansleben, Stedten, Aseleben, einen Rettungswagen sowie die Drehleiter aus Helfta alarmiert. Zeitgleich der Menschenrettung befahl der Einsatzleiter die Brandbekämpfung von innen und außen. Während durch die nacheinander eintreffenden Wehren die Wasserversorgung zur Brandbekämpfung aufgebaut wurde stand der Dachstuhl jetzt bereits in Vollbrand. Bis in die Nachbardörfer war der Feuerschein zu sehen. Um Unübersichtlichkeit zu vermeiden wurden einzelne Einsatzabschnitte gebildet. Zahlreiche Atemschutzgeräteträger kamen zum Einsatz. Die eintreffende Drehleiter aus Helfta bekam den Einsatzauftrag den rechten, noch intakten, Teil des Dachstuhls von außen abzusichern. Die Kameraden aus Erdeborn/Lüttchendorf übernahmen zeitgleich den Innenangriff im rechten Hausaufgang, um dort von innen das Übergreifen der Flammen zu verhindern. Der in Vollbrand stehende linke Teil wurde mittels Monitor, von der Drehleiter Helfta aus, bekämpft. Im Laufe des Einsatzes zeigte sich aber noch ein anderes Problem. Die Drehleiter aus Helfta war mit Ihrem Einsatzauftrag voll ausgelastet. Jedoch musste auch eine Brandbekämpfung vom hinteren Teil des Hauses aus durchgeführt werden. Somit wurde durch den Einsatzleitwagen, der in diesem Geschehen Dreh- und Angelpunkt der Organisation war, eine weitere Drehleiter angefordert. Knapp 15 min später traf dafür die FF Teutschenthal ein. Diese stellte nun mit Ihrer Drehleiter die Brandbekämpfung vom hinteren Teil des Hauses aus sicher. Während der Löscharbeiten fiel der linke Teil des Dachstuhls völlig in sich zusammen. Der Innenangriff wurde vom Einsatzleiter sofort zurückgefahren da es sonst eine zu große Gefahr für die Kameraden durch herabstürzende Bauteile gab. Gegen 22:30 Uhr kam die Meldung „Feuer aus“. Über die Drehleitern wurde anschließend, mit Hilfe von Einreißhaken, der ausgebrannte Dachstuhl nach Glutnestern abgesucht du diese noch ggf. abgelöscht. Die beiden direkt darunterliegenden Wohnungen trugen leider, bedingt auch durch das Löschwasser, den größten Schaden davon. Mit Pumpen und Nasssaugern wurde versucht dieses zu entfernen. Noch während der Nachlöscharbeiten kam der Bereitschaftsdienst der FTZ (Feuerwehrtechnische Zentrale) und brachte benötigtes Material, Schläuche und Atemschutzgeräte, zum Austausch vor Ort. Unsere Kameraden kehrten gegen 23:30 Uhr zurück zum Gerätehaus. Dort mussten alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit, mit Material bestückt sowie gereinigt werden. Gegen 00:30 Uhr wurde durch unsere Kameraden noch eine Nachkontrolle am Einsatzort durchgeführt um ein erneutes aufflammen des Feuers zu verhindern.
Die Polizei hatte bis zum heutigen Vormittag das Gebäude gesperrt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen da die Brandursache noch unklar ist.
Alle Personen konnten vorerst bei Verwandten oder Bekannten unterkommen. Für zwei Familien wurden Zimmer im Gasthof Zahn organisiert.
Bei diesem Einsatz waren insgesamt 82 Einsatzkräfte aus 8 Wehren im Einsatz. Alle Einsatzkräfte haben hierbei reibungslos und professionell zusammengearbeitet.
Wieder einmal zeigte sich wie wichtig es wäre auch im Seegebiet ein Drehleiter zur Verfügung zu haben. In vielen Ortsteilen gibt es Gebäude, bei denen die oberen Stockwerke, nicht über Steckleitern erreicht werden können. Wenn es um Menschenleben geht zählt jede Sekunde. Es wäre fatal dabei immer auf Drehleitern zurückgreifen zu müssen deren Anfahrtswege, zwangsläufig, doch einige Minuten in Anspruch nehmen.
Wir möchten allen beteiligten Einsatzkräften für die geleistete Arbeit danken. Jeder einzelne hat wieder einmal stundenlang auf seine Familie, seine Freizeit, seine Arbeit oder seinen Schlaf verzichtet um sein Ehrenamt zu begleiten und zum Wohle des Bürgers da zu sein.
Das ist nicht selbstverständlich!!!!
Ein großes Dankeschön auch an den Verpflegungstrupp der OF Röblingen, der während des ganzen Einsatzes zur Verfügung stand.